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11.11.2024 17:11

Veranstaltungshinweis "Storch, Kiebitz & Co. - Vogelwelt im Wandel"

Wo: Darmstädter Hof, An der Walkmühle1 , 60437 Frankfurt

Wann: Mittwoch, 27. November 2024 um 19 Uhr, Einlass ab 18:30 Uhr

Referent: Bernd Petri, Stellv. Vorsitzender NABU Landesverband Hessen, bekannt aus Funk und Fernsehen

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.

Schwerpunkt wird der Wappenvogel des NABU sein. Dazu ein Überblick zur aktuellen Situation, zur Entwicklung und ein Fokus auf unsere Kampagne „Vogel des Jahres“. Es gibt Geschichten und Anregungen zum Austausch.

Im Westen viel Neues - zu viel

Der Westen Deutschlands hat innerhalb eines extrem kurzen Zeitraums einen enormen Anstieg der Weißstorchpopulation erlebt. Im Weißstorchzensus 2004/2005 war abgesehen von wenigen Konzentrationsgebieten die Hauptpopulation weitgehend im Osten verortet. Mittlerweile hat sich dieses Bild geändert. Der (vielleicht nicht ganz so wilde) Westen wird zunehmend kolonialisiert. Vor allem Westzieher (mit und ohne Planwagen) haben diese Gebiete erobert und treten auch immer häufiger in Konflikt mit den Einheimischen (beispielsweise Hausbesitzern).

Der Storch ist allgegenwärtig und vielerorts schon fast alltäglich geworden, Koloniebruten nehmen ganze Baumreihen ein. Dies birgt auch neue Herausforderungen für die Bestandserfassung sowie Tier- und Naturschützer. Um den Bestand weiterhin genau beobachten zu können, braucht es dringend Nachwuchs an Storchenbetreuerinnen und Storchenbetreuern. Vogelauffangstationen sind im Westen, wie anderswo auch, ohnehin schon rar und überlaufen, aber zusätzlich weniger vertraut mit typischen Storchenverletzungen wie Leitungsanflug oder Abschnürungen durch Bindegarn. Auch Energieversorger werden mehr und mehr mit der Situation konfrontiert, dass an Hochspannungsleitungen gebrütet wird. Wie kann unser Nationalvogel also in ganz Deutschland weiter geschützt werden?

 Und was, wenn gar nicht alle den Storch schützen wollen? Wie bei fast jedem Tier, welches ein Gebiet neu besiedelt, aus dem es lange abwesend war, sind nicht alle Beteiligten gleichermaßen begeistert, man beachte nur die ausschweifenden Debatten über Wölfe. Zwar muss mit der Rückkehr des Storches niemand Angst um Rotkäppchen haben, aber auch er ist ein Fleischfresser. So befürchtet die Jägerschaft, der Storch könnte sich an Niederwild und Bodenbrütern vergreifen und fordert in einigen Fällen sogar eine Bejagung zum Schutz bedrohter Arten. Nicht einmal die Regenwürmer wollen manche Bauern teilen, aus Angst um den guten Humus. Eine hohe Population sorgt auch für Wohnungsnot und das vermehrte Brüten auf Hausdächern und Strommasten. Nicht jeder Hausbesitzer freut sich über zusätzliche Bewohner, die keine Miete zahlen und noch dazu etwas Dreck machen.

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